Der ultimative Leitfaden zu PMU-Nadelmodulen
Die PMU-Branche hat die Schönheitswelt revolutioniert und bietet KundInnen eine langanhaltende Möglichkeit, ihre natürliche Schönheit zu unterstreichen und zu verbessern!
Doch großartige Ergebnisse entstehen nur mit einem soliden Verständnis für das passende Werkzeug – und eines der am meisten unterschätzten Tools ist das Nadelmodul.
Hier finden Sie alles, was Sie über PMU-Nadelmodule wissen müssen – und wie Sie das passende Modul für Ihre KundInnen und deren Behandlung auswählen.

PMU-Nadelkonfigurationen verstehen
Tattoo-Nadelmodule können zwar auch im PMU-Bereich verwendet werden, doch viele KünstlerInnen bevorzugen speziell entwickelte PMU-Nadelmodule, die besser auf die empfindliche Gesichtshaut abgestimmt sind.
Wenn es um Konfigurationen, Nadelgrößen, Durchmesser und Taper-Längen geht, kann man allerdings viel Wissen aus dem Tattoo-Bereich übernehmen.
Dies sind die wichtigsten Nadelkonfigurationen, die Sie im PMU einsetzen – wobei Sie beachten sollten, dass regelmäßig neue Varianten auf den Markt kommen!
Round Liner sind die gängigste Art von Nadelmodulen. Sie bestehen aus einer oder mehreren Nadeln, die in einem Kreis angeordnet sind. Sie eignen sich hervorragend für präzise Linien, etwa bei feinen Härchenzeichnungen für Augenbrauen, zur Konturierung bei Lip Blush-Behandlungen oder zur Erzeugung von feinen Linien beim Eyeliner.
Round Shader ähneln den Round Linern, sind jedoch etwas weiter auseinander angeordnet, mit einem sichtbaren Zwischenraum. Diese Konfiguration nimmt mehr Farbe auf und ermöglicht gleichmäßige Farbverläufe – ideal für Powder Brows, Lip Blush oder weiches Eyeliner-Shading!
Flats
Flat-Konfigurationen bestehen aus Nadeln, die in einer geraden Reihe angeordnet sind. Dadurch lassen sich größere Flächen pigmentieren, ohne die Haut zu überlasten. Sie eignen sich gut für Schattierungen bei Augenbrauen, Powder Brows oder 3D-Effekte.
Magnum-Module bestehen aus zwei Nadelreihen und können von wenigen bis zu zahlreichen Nadeln reichen – wobei Letzteres meist nur im Tattoo-Bereich eingesetzt wird. Es gibt
verschiedene Magnum-Varianten:
Curved Magnums verlaufen in zwei Reihen mit gekürzten äußeren Nadeln, um eine sanfte Kurve zu erzeugen. Sie eignen sich gut zur Konturierung bei Lip Blush.
Weaved Magnums – eher im Tattoo-Bereich verbreitet – weisen versetzte Reihen mit Zwischenräumen auf und ermöglichen effektives Farbpacking auf größeren Flächen, z. B. bei Areola-Tätowierungen.
Stacked Magnums sind ähnlich, haben aber eine dichtere Anordnung und bieten eine kontrolliertere Farbverteilung für kleinere Bereiche..
Slope-Module sind eine neuere Konfiguration, bei der die Nadeln in einer schrägen Linie mit abgestuften Längen angeordnet sind. Sie sind besonders beliebt für Linings, Shadings und Pixel-Effekte!

Durchmesser bei PMU-Nadeln verstehen
Neben der Konfiguration ist auch der Durchmesser – also die Nadelstärke – entscheidend. Er bestimmt die Größe der Öffnung, durch die das Pigment eingebracht wird.
Im PMU-Bereich liegen die gängigen Durchmesser zwischen 0,16 mm und 0,35 mm, wobei 0,18–0,30 mm am häufigsten verwendet werden. Feinere Nadeln ermöglichen ultra-präzises Arbeiten mit klaren Linien – ideal für Härchenzeichnungen oder Eyeliner. Gröbere Nadeln eignen sich besser für Schattierungen und für Bereiche, die eine höhere Farbsättigung erfordern, wie Lip Blush oder Powder Brows.
Die richtige Nadelwahl hängt dabei nicht nur von der Behandlung ab, sondern auch vom Hauttyp Ihrer KundInnen. Dünne oder reife Haut profitiert oft von feinen Nadeln, da diese weniger Hauttrauma verursachen. Dichte oder fettige Haut benötigt eventuell dickere Nadeln, um eine bessere Pigmenteinlagerung zu gewährleisten.
Ein kleinerer Nadeldurchmesser trägt das Pigment langsamer ein, bietet jedoch mehr Kontrolle. Wägen Sie den Hauttyp Ihrer KundInnen und die Anforderungen der jeweiligen Technik sorgfältig ab.

Nadelanzahl verstehen
Die Nadelanzahl bezeichnet, wie viele einzelne Nadeln in einem Modul kombiniert wurden. Es gibt Module mit nur einer Nadel, während im Tattoo-Bereich auch sehr große Gruppierungen vorkommen. Da im PMU auf kleineren Flächen gearbeitet wird, kommen in der Regel Module mit weniger Nadeln zum Einsatz.

Taper-Längen verstehen
Die Taper-Länge beschreibt, wie lang und spitz sich die Nadel verjüngt. Ein kurzer Taper (z. B. 1,5–2,0 mm) gibt Pigment schneller ab und ist ideal für satte Farben bei Lip Blush oder dichten Schattierungen. Ein langer Taper (ab etwa 3,5 mm) ermöglicht feinere, kontrollierte Pigmenteinlagerung und wird für detaillierte Arbeiten wie Härchenzeichnungen oder feine Eyeliner bevorzugt.
Längere Taper verursachen in der Regel weniger Hauttrauma und sind daher besonders für sensible oder reife Haut geeignet. Mit dem passenden Taper können Sie nicht nur die Pigmentverteilung präzise steuern, sondern auch das Ergebnis gezielt an den Hauttyp und die Technik anpassen.

Kompatibilität von PMU-Nadelmodulen
Das von Ihnen gewählte Permanent Make-up-Gerät funktioniert nur mit kompatiblen Nadelmodulen und in den meisten Fällen bedeutet das, dass sogenannte Universalmodule verwendet werden (im Tattoo-Bereich auch als Cheyenne-Typ bekannt, benannt nach der Marke, die dieses System patentiert hat).
Es gibt jedoch auch Geräte, die alternative Modulsysteme unterstützen – wie zum Beispiel die Magic Dermo. Dieses Gerät verfügt über einen austauschbaren Griff, mit dem Sie sowohl Standard-Universalmodule als auch Twist- und Clip-Nadelmodule verwenden können.

Die richtige Nadel auswählen
Die Wahl des besten Nadelmoduls hängt von der Behandlung, dem Bereich und dem Hauttyp Ihrer KundInnen ab. Mit dem Wissen über Konfigurationen, Taper und Durchmesser finden Sie das optimale Modul für Ihre Sitzung.

Sicherheit und Hygiene
Die Sicherheit Ihrer KundInnen steht immer an erster Stelle. Verwenden Sie ausschließlich Nadelmodule mit integrierter Membran, um einen Rückfluss von Pigmenten und Körperflüssigkeiten ins Gerät zu verhindern. So schützen Sie Ihre Maschine und minimieren das Risiko einer Kreuzkontamination.
Alle Nadelmodule sollten steril einzeln verpackt geliefert werden!